Die leidige Technik

Wer kennt das nicht: „In einhundert Metern biegen Sie im Kreisverkehr links ab, dritte Ausfahrt. Dann biegen Sie sofort im Kreisverkehr rechts ab, erste Ausfahrt.“ Oder: „In einem Kilometer: halten Sie sich rechts. Dann: halten Sie sich rechts. Dann: Halten Sie sich links.“ Hä? So klingt mein Navigationsgerät manchmal und möchte damit andeuten, dass ich auf eine andere Autobahn wechseln soll.

So ganz ausgereift ist diese Technik noch nicht, auch wenn sie schon ziemlich gut ist. Als ich vor einigen Jahren mein erstes Navi bekam, testete ich es erst einmal auf einer Strecke, die ich kannte. Ich fuhr auf einer Autobahn mit 100 km/h Höchstgeschwindigkeit und war schon etwas über dem Limit. Als ich dann links blinkte, um auch noch zu überholen, sagte das Gerät, ich solle mich bitte rechts halten. „Wow“, ich war begeistert, „das Teil weiß sogar, wenn ich zu schnell fahre und sagt mir, ich soll auf der rechten Spur bleiben.“ Dass das nicht stimmte, fand ich bald heraus. Auch, dass es gerade bei unübersichtlichen Straßen sehr wichtig ist, nicht nur der Stimme zu folgen, sondern auch auf die Anzeige zu sehen. Sonst verfährt man sich.

Heutzutage haben sich die Probleme verlagert. Neulich ging ich zum Sport in den Wald und warf die Bewegungs-App an, um später zu sehen, wie ich mich so gemacht hatte. Sie quittierte den Tap auf den Start-Knopf mit einem deutlichen „Activity started“. Nach ein paar Minuten Laufen musste ich pinkeln, also schaute ich mich gründlich um – niemand zu sehen – und stellte mich an den Rand des Wegs. Während ich mich entspannte, sagte das Handy in meiner Tasche plötzlich laut und vernehmlich: „Activity paused. Average speed:…“

Da kommt man sich schon blöd vor. Auf der anderen Seite ist es auch auf Rasthoftoiletten immer wieder ein lustiges Erlebnis, wenn aus einer der Kabinen plötzlich eine blechernde Stimme sagt, man solle bitte jetzt links abbiegen.