Das war der September 2025

30. September 2025 · Kommentieren

Im September sightseete ich in Belgien und Frankreich, hustete und nieste, spielte ein Spiel und hörte Hörbücher. Hauptsächlich.

Der September teilte sich für mich in zwei Phasen: Urlaub, yay, und Kranksein, nay.

Im Urlaub war ich einige Tage in Belgien zum Sightseeing, wir machten auch zwei Abstecher nach Frankreich. Die Ferienwohnung in Gent war der Knaller, sehr künstlerisch angehaucht und die Küche hatten sie in einem Wandschrank montiert, mit deutlichen „Chroniken von Narnia“-Vibes. Gent ist einen Besuch wert, die Altstadt ist erstaunlich schön und lässt sich ganz angenehm zu Fuß erkunden. Ich schrieb hier dazu ein bisschen.

Hybsch
Gut versteckter Pappproduktverkauf
proBIERen
Der „Père-lachaise von Belgien“

Wer in Gent ist, kann sich überlegen, auch Brügge anzuschauen. Mir wurde abgeraten, weil es völlig überlaufen sei, gleichzeitig wurde es mir nahegelegt, weil es so schön sei. Wir entschieden uns spontan zu einer Besichtigung und bereuten das nicht: Brügge ist tatsächlich noch schöner als Gent, war allerdings auch an einem Montag außerhalb der Ferien gut voll.

Wasserstraße
Häusels

Wer schon von Gent nach Brügge gefahren ist, der fährt dann auch in der Richtung weiter und landet bald an der Nordsee, Blankenberge, Ostende und so. Auch dort stippvisiteten wir, natürlich mit Muschelessen.

Text-Bild-Schere! Das hier ist nur der „Kaffee“ danach

„Jetzt sind wir schon an der Küste“, dachten wir, „dann können wir auch kurz in Calais vorbei schauen“. Mit dem Auto ist das eine Stunde entfernt. Lohnt das? Heute weiß ich: nein. Wer schon mal in Venedig war und auf dem Weg den Ort davor erlebte, Mestre, wird die Analogie verstehen, dass Calais nur ein Vorort von Großbritannien ist. Man fährt nicht nach Calais, um Calais zu sehen, sondern um von dort wegzukommen. Calais ist eine stellenweise ganz hübsche und ziemlich windige Durchfahrtsstraße.

Halten Sie Ihre Hüte fest
Das Foto ist schief, weil ich das Handy fest umklammerte aus Angst, der Wind bläst es mir aus der Hand.

Darüber hinaus besichtigten wir Kortrijk, eine kleine Stadt südlich von Gent, schon fast in Frankreich, die ebenfalls überraschend hübsch war. Verwunderlich war das, und während wir unser Glück mit all den schönen Städten nicht fassen konnten, fuhren wir nach Tourcoing, ein Städtchen nah an Lille, das das Ende unserer Glückssträhne darstellte und überaus öde war. In einem heruntergekommenen Aldi hustete mir dort in der Kassenschlange jemand in den Nacken und ich beschließe hier und jetzt, dass das der Moment gewesen ist, der für mich den zweiten Teil des Septembers einläutete. Ein paar Tage später begann auf der Rückfahrt ein Husten nebst Erkältung, der mich den Rest des Monats begleitete.

Einen Großteil der Zeit war ich krankgeschrieben. Was tut man, wenn man herumliegt und wartet? Genau, man kauft sich die Mittelerde Ultimate Collectors Edition. Die beinhaltet alle sechs Filme von „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“, jeweils in den Extended Editions, da kann ein Film schon mal 4 Stunden dauern. Abendfüllend. Zusammen mit Dutzenden Stunden Extramaterial, making ofs, behind the scenes und weiterem Gedöns waren das einige Tage Filmmaterial in Mittelerde. Flieht, ihr Narren!

Ansonsten? Viel lesen konnte ich nicht, stattdessen hörte ich eine Reihe Hörbücher. Dabei spielte ich manches Mal „Wylde Flowers“, ein Spiel ähnlich wie das bekanntere Stardew Valley, nur mit leichterer Spielmechanik und magischer Storyline. Sehr nett und genau das richtige bei nebligem Gehirn.

Dabei lief unter anderem „Going Zero“ von Anthony McCarten, was sich stoisch einer Kategorisierung entzieht. In diesem dystopischen Science Fiction-Politkrimi-Gesellschaftskritik-Zukunftsszenario-Thriller spielt ein Tech-Gigant mit der CIA und zehn Freiwilligen ein Spiel: Die Freiwilligen müssen sich dreißig Tage lang verstecken und der Tech-Gigant versucht in der Zeit mit allen Mitteln, sie zu finden. Und hier sind wirklich alle Mittel gemeint, denn sie haben Zugriff auf sämtliche vorhandenen Daten und Technik. Überwachungs- und Wärmebildkameras, Bankkonten, Handynetze und -gespräche, Aktivitäten in sozialen Netzwerken, Drohnen, Hackerteams und Vorhersagealgorithmen, buchstäblich jeden Datenstrom des Landes. Im Buch wird aus einem kleinen Versteckspiel mit der Zeit ein umfassenderes, mitunter gruseliges Szenario, von dem man hoffen darf, dass es nicht unsere Zukunft zeigt.


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