Neulich las ich ein Interview, in dem das Wort „brandgefährlich“ fiel. Sofort legte sich ein großer Schalter in meinem Kopf um und ich war mit den Gedanken woanders.
Brandgefährlich. Dieses Wort ist doch recht neu, oder? Ich nehme es seit der ersten Trump-Regierungszeit wahr, dann stärker nochmal in der Corona-Phase, und seitdem geradezu inflationär immer dann, wenn etwas gefährlich ist und man den Begriff noch weiter steigern will. Aber ob das Wort wirklich neu ist? Ich habe ge-ecosia-t und das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache gefunden, das dieses Verlaufsdiagramm anbietet.

Offenbar begann der Trend schon in den 90ern, damals bekam ich das nicht mit, aber zumindest ist mein Gefühl richtig, dass es in den letzten Jahren immer häufiger verwendet wird. Was wohl für den sprunghaften Anstieg zwischen 2012 und 2015 gesorgt haben mag? Vermutlich ist es die Mischung aus den Nachwirkungen der Finanzkrise, einem immer harscheren Ton in den (sozialen) Medien und dem damit einhergehenden Wunsch, Superlative noch zu steigern.
Wie dem auch sei! Ich verbinde den Begriff mit einer zunehmenden, oftmals politischen Polarisierung. Es ist egal, welche Argumentation mit dem Wort verknüpft ist, ich steige sofort aus, wenn es fällt. Immerhin spart das Lebenszeit.
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