WMDEDGT – 5. Dezember 2025

5. Dezember 2025 · Kommentieren

In meinem heutigen #wmdedgt verblogge ich ein paar Stunden Alltäglichkeiten. Es gibt nette Kolleginnen, fauchenden Tee, teuren Gulasch und Videotelefonie.

Es wartet ein unspektakulärer Tag auf mich, dachte ich beim Weckerklingeln, und, Spoiler, so kam es auch. Das sind mir zwar die liebsten Tage, aber ob sie sich für’s Bloggen eignen…? Nun, WMDEDGT folgt anderen Regeln.

Morgens ging es für mich zuerst zur Therapie. Da gibt’s immer nur Termine am frühen Morgen, aber ich habe mich dran gewöhnt. Heute hatte ich zu Beginn einige Probleme beim Formulieren meiner Sätze, was möglicherweise daran lag, dass ich ohne Frühstück und ohne Kaffee die Wohnung verlassen hatte. Beides holte ich nach dem Termin im reichlich ausgekühlten Büro nach. Wegen der Kälte eben mit Schal, auch nicht ungemütlich.

Freitags ist es im Büro wegen traditionell vielen Wochenenddienstreisen immer leerer als sonst, heute fiel das wieder stark auf. Es war eine schöne Überraschung, als plötzlich eine Kollegin im Raum stand. Sie hatte sich gar keinen Platz reserviert, aber Ihr Laptop verweigerte den Login aus dem Homeoffice. Mit Hilfe der IT fand sie später heraus, dass ihr Login einfach gelöscht worden war. Wir lachten über die Vorstellung, dass sie auf diese Art und Weise über ihre Kündigung hätte informiert werden können. Ich freute mich jedenfalls über die unerwartete Gesellschaft, wir treffen uns nicht allzu oft persönlich.

Bei der Arbeit mache ich mir immer eine Kanne Kräutertee. Vor einiger Zeit wurde in der Büroküche ein wahrhaft futuristischer Wasserhahn installiert. Der kann: Kaltes und warmes Wasser, soweit, so normal. Er kann aber auch gekühltes Wasser, das wird im Sommer hilfreich sein. Die Sprudelwasserherstellung beherrscht er ebenfalls, möglicherweise sogar gekühlt und ungekühlt. Der Knaller ist aber: Es kommt sogar kochendes Wasser sprudelnd aus dem Hahn. Für all diese Funktionen braucht das Ding mehr als nur einen Hebel, und damit sind wir bei den Nachteilen. Es gibt eine seitenlange Anleitung für das Gerät, niemand kennt die Hebel- und Ringpositionen für alle Wasserarten und für die ordnungsgemäße Funktion des Geräts muss der gesamte Schrank unter dem Waschbecken mit ominösen Gasflaschen (?) vollgestellt werden. Ich zapfe mir jedenfalls morgens immer eine Kanne kochendes Wasser und amüsiere mich über das fauchende Geräusch, das der Hahn dabei von sich gibt. Während die Kanne sich mit Wasser füllt, wird der Ton immer höher und es klingt, als würde ein Düsenjet starten.

Nach der Arbeit war es noch hell, überraschend. Ich fuhr zum nächsten Supermarkt, denn ich hatte eine Aufgabe: Gulasch kaufen. Am Eingang drückte ein Nikolaus oder ein Weihnachtsmann – unterscheiden die sich eigentlich nur durch den dicken Bauch? – mir etwas in die Hand: ein Daim. Mich wundert, dass es das noch gibt, wo Daim doch wegen des steinharten Kerns und der weichen Schokolade so eine merkwürdige Süßigkeit ist. Jedenfalls lutschte ich das Ding, ging meinen Einkaufszettel durch und hätte dabei beinah die Fleischtheke vergessen. Das hätte Ärger gegeben! Die Fleischpreise sind zum Weglaufen, ich traute meinen Augen nicht. Allein deswegen ist weniger Konsum angebracht.

Zurück zu Hause nahm mich die Couch in Beschlag. Zum Abendessen gab es später Salat, ein gutes Gegengewicht zu dem Kilo Fleisch, was im Kühlschrank auf Verarbeitung wartet. Abends dann ein kurzes Telefonat mit der Familie. Mir fiel dabei wieder einmal auf, wie sehr Videotelefonie die Art verändert habt, wie wir Menschen miteinander im Austausch sein können.

Als nächstes wird dieser Beitrag veröffentlicht und danach beginnt das Wochenende.


„Was machst du eigentlich den ganzen Tag“, kurz #wmdedgt, ist eine Idee von Frau Brüllen zur Förderung der Kultur des Tagebuchbloggens und findet an jedem 5. eines Monats statt.

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