WMDEDGT – 5. Februar 2024

Unter „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“, kurz #wmdedgt, versammeln sich die Tagebuchbloggenden an jedem 5. eines Monats und berichten vom Tag. Initiiert wurde das von Frau Brüllen.

Heute wache ich eine Stunde vor dem Wecker auf, das ist eine blöde Zeit, weil sich das Einschlafen nicht mehr lohnt. Mein Kopf ist voller Gedanken, spannenden sogar, und ich hätte gerne mitgeschrieben, aber natürlich schlummere ich wieder ein, vergesse sie alle und kurz danach macht der Wecker seinen Job. Ich snooze so häufig, dass es mich selbst nervt, und stehe zu spät auf.

Im Badezimmerspiegel sehe ich, dass meine Haare zu lang geworden sind. Sie stehen über den Ohren ab, was ein wenig nach frechem Schuljungen aussieht, aber der Rest meiner Erscheinung passt nicht zu dem diesem Bild. Immerhin gibt es Brötchen, und auf eins kommt dickflüssiger, weißer Honig von heimischen Bienen. Dabei muss ich wie immer kurz an Christine denken.

Heute ist Bürotag, also wecke ich bald das Auto, das, so scheint es, ebenfalls nur widerwillig aufwacht. Zum Glück kennt der Wagen keine Snooze-Funktion. Die Straßen sind erst voll, dann leer, dann voll, nichts ist so richtig im Fluss. Im Büro begrüßt mich eine Kollegin mit „oh, du warst beim Frisör!“ und ich muss lachen, weil: eben nicht! Und damit scheint das Eis des Tages gebrochen, ich bin im Montag angekommen.

Heute findet eine Austauschrunde über Firmenprozesse statt und ich freue mich, dass die Angestellten in die Entscheidungen einbezogen werden. Es gab dazu schon eine anonyme Umfrage und jetzt können wir in kleinen Gruppen zusätzlich noch einmal darüber sprechen, es gibt auch hier die Möglichkeit, anonyme Antworten zu geben, moderiert wird alles vom Betriebsrat und der Personalabteilung. Fühlt sich gut an, mitreden zu können, das sagen wir auch nachdrücklich.

Zum Mittag laufe ich nur kurz rüber ins Café, hole mir ein belegtes Brötchen (und ein Schokocroissant) und esse es über der Tastatur. (Beides. Ich esse beides über der Tastatur, aber das Croissant verberge ich vor meinem inneren Gesundheitsmanager, weil es Süßkram ist, und darum steht das in Klammern.) Normalerweise mache ich richtige Pausen, aber heute passt das ausnahmsweise mal nicht. Erst danach ist Zeit, den Vormittagskaffee in einer anderen Abteilung abzuholen, zu dem ich vor Stunden eingeladen wurde. Er ist noch warm und es schließt sich ein netter Austausch an (mit Kinderriegel).

Wenig später liege ich unter der Wärmelampe bei der Physiotherapie und höre leise einen Podcast. Meist bin ich exakt nach zwanzig Minuten bei der Wärme so weit, einzuschlafen, und muss erst aufwändig zurück in diese Welt waten, wenn die Lampe ausgeht. Die Physiotherapeutin ist immer erfreulich energetisch, das hilft. Ich berichte ihr von in letzter Zeit weniger Schmerzen, das kann auch an den neuen Medikamenten liegen, aber woher es kommt, ist ja egal. Wir gehen in den hauseigenen Fitnessbereich und machen weitere zwanzig Minuten Krafttraining.

Zurück zu Hause will ich nur kurz meine Sachen abstellen und einkaufen gehen, die Sonne scheint sehr schön. Mit dem Aufschließen der Tür überkommt mich aber schlagartig eine unerwartete Müdigkeit und Bettschwere, ich spüre all die Muskeln, die ich gerade an den Geräten brauchte. Und obwohl ich nur zwanzig Minuten Sport gemacht habe, schlafe ich über anderthalb Stunden tief und fest auf der Couch. Naja, die Nacht war auch nicht besonders gut.

Als ich aufwache, ist es dunkel. Mein Partner ruft an und wir vereinbaren, dass ich beginne, das Abendessen vorzubereiten. Heute gibt’s panierten Fisch aus dem Ofen mit ein bisschen Gemüse und Reis. Während ich in der Küche fuhrwerke, kommt er heim und trägt breit lächelnd einen Pappkarton mit feinem Süßgebäck einer lokalen, französischen Boulangerie-Kette vor sich her. Das gibt’s zum Nachtisch (und als ich erzähle, was ich heute schon Süßes aß, bekommt er große Augen).

Danach setze ich mich an diesen Text und werde anschließend die PlayStation anwerfen. Mich erwarten Aufgaben im Alten Ägypten.

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