WMDEDGT – 5. Juli 2025

5. Juli 2025 · Kommentieren

In meinem heutigen #wmdedgt fahre ich Auto, kaufe einen Sessel und überraschend auch Geschirr, lasse mich automatisch massieren und das Auto waschen, spare mir den Einkauf, gebe einen Diebstahl zu und schaue fern.

Der Tag beginnt streng genommen um Mitternacht, da war ich nämlich noch wach, aber es geschah nichts erzählenswertes. Deswegen starte ich aber vergleichsweise spät in diesen Samstag, Rückenschmerzen hab ich auch. Naja. Beim Frühstück kurzes Nachdenken: Was wollen wir denn heute tun? Mir ist die Liste zu lang, aber fangen wir einfach vorne an.

Das Auto ist ziemlich dreckig und so kommt während der Fahrt noch ein Punkt zur Liste hinzu: den Wagen waschen. Zuerst geht’s aber kurz auf die Autobahn. Unterwegs sehen wir mehrfach dicke Beulen in Leitplanken. Nach dem Unfall im Januar kann ich mir gut vorstellen, wie sich das angefühlt hat.

Unser Ziel ist ein Möbelhaus, denn zuhause soll ein neuer Sessel einziehen. Nach ein bisschen Probesitzen erhärtet sich der Verdacht, dass die meisten Sessel vom selben Hersteller kommen. Vielleicht ist es sogar immer das gleiche Modell mit anderem Bezug. Irgendwann entdecke ich die klobigsten Massagesessel der Welt und lasse mir den verspannten Rücken durchkneten (und die Waden und sogar die Unterarme). Das tut überraschend gut. Hätte ich Platz und das nötige Kleingeld für so ein Teil, ich würde es mir zulegen. Obwohl sie so hässlich sind.

Wir haben Durst und planen eine kurze Rast im hauseigenen Restaurant. Wenig später steht ein komplettes Mittagessen vor uns, wie konnte das denn passieren. Trotz anschließendem Kaffee bin ich danach bereit für ein Schläfchen. Schlau war das nicht.

Wir bestellen dann einen Sessel – ohne Massagefunktion. Vor dem Verlassen des Möbelhauses irren wir noch durch die Kleinzeugabteilung und finden ein neues Geschirrset. Das ist super, wir suchen schon seit Monaten. Zurück auf dem Parkplatz ist aus dem Schattenparkplatz natürlich einer in der Sonne geworden, im Auto herrschen etwa drei Millionen Grad.

Wir sind müde, der Kaffee wirkt nicht. Also werden alle restlichen Punkte auf der To Do-Liste gestrichen, außer: Waschstraße. Dafür muss man schließlich nicht mal aussteigen. Der Angestellte dort hat Redebedürfnis: Draußen stünden schon die neuen Preise dran, es gelten jedoch noch die alten, günstigeren, und überhaupt, seit jemand mitten im Waschprogramm Gas gegeben und zwei Wasch- und Trockenrollen angefahren hätte, gäbe es zusätzlich Rabatt, weil vor der Reparatur erst alle Versicherungen miteinander fertig reden müssten, so lange müsste er das Problem hier jedem erklären. Wir lästern ein wenig über Leute, die nicht einmal durch eine simple Waschstraße fahren können und danach konzentriere ich mich, es richtig zu machen, damit es nicht peinlich wird. Bei einem Automatikwagen ist es nämlich manchmal gar nicht trivial, in den Leerlauf zu schalten.

Selbst das Einkaufen kann entfallen, der Kühlschrank ist voll genug. Also gehts danach heim. Ich bin müde, will aber nicht schlafen, und während die Spülmaschine das neue Geschirr spült, setze ich mich vor die PlayStation. Die hält immer wach. Das Abendessen gibt’s noch auf alten Tellern, danach kurzes Aus- und Umsortieren. Irgendwo fand ich Gläser, von denen wusste ich gar nicht mehr. Darunter ist auch ein Glas vom Café Göttlich in der Bonner Innenstadt, das ich dort einmal versehentlich geklaut habe. Das Café Göttlich gibt es seit über zehn Jahren nicht mehr, mein Diebstahl wird damit hoffentlich nicht zusammenhängen.

Abends wird nicht mehr viel passieren. Heute erfuhr ich zufällig auf Mastodon, dass Mariana Lekys tolles Buch „Was man von hier aus sehen kann“ verfilmt wurde und der Spielfilm gerade in der ARD Mediathek verfügbar ist (bis 30.7.2025). Den werd ich mir geben, aber erstmal dies hier veröffentlichen.


„Was machst du eigentlich den ganzen Tag“, kurz #wmdedgt, ist eine Idee von Frau Brüllen zur Förderung der Kultur des Tagebuchbloggens und findet an jedem 5. eines Monats statt.


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