ChatGPT hat mir ein WordPress-Plugin gebaut

25. März 2025 · 5 Kommentare

Ich lerne: Besteht Bedarf nach einem sehr simplen, kleinen Plugin, das auch nicht zusätzlich tausend andere Dinge kann und mich zum Abschluss eines Abos drängen will, dann kann die KI so ein Plugin für einen schreiben.

Alle, die sich längst von KI beim Programmieren helfen lassen, holt das Folgende nicht hinterm Ofen hervor. Ich kann allerdings überhaupt nicht programmieren und stand der folgenden Anforderung hilflos gegenüber.

Seit dem Umbau dieses Blogs werden auf der Startseite und in den Suchergebnissen Textauszüge angezeigt. Das sind kleine Zusammenfassungen des Inhalts für diejenigen, die vorher wissen wollen, worum es in dem Beitrag geht. Die Zusammenfassungen werden außerdem für automatische Beiträge auf Mastodon verwendet.

Nun hatte Hendrik in den Kommentaren angemerkt, dass diese Zusammenfassung auf der eigentlichen Beitragsseite fehle. Ich hatte beim Bau der Seite gedacht, die bräuchte man nicht, denn da steht ja der eigentliche Text. Aber mir selbst ist es beim Lesen passiert, dass ich gedanklich stolperte und mein Kopf den Text suchte, den ich vorher auf der Startseite gelesen hatte. Der Textauszug fehlte also tatsächlich.

Ihn einzufügen war leicht, aber es stellte sich ein Folgeproblem heraus: Textauszüge sind nicht in allen Beiträgen vorhanden, bei den meisten älteren habe ich keinen eingegeben. Bei Beiträgen ohne Textauszug liefert WordPress automatisch die ersten paar Worte des eigentlichen Beitragsinhalts an. Das ist auf der Startseite und auf Suchseiten prima und so gewollt. Im eigentlichen Beitrag sieht es aber bescheuert aus, weil dann ein und derselbe Text zwei Mal hintereinander steht (zuerst der „Textauszug“ mit Ersatztext aus dem Beitrag, direkt danach der eigentliche Beitrag mit demselben Text).

Wäre ja hübsch, wenn auf Beitragsseiten der Textauszug ersatzlos entfallen würde, wenn es keinen gibt, nicht wahr? „Dafür gibt es sicher ein Plugin“, dachte ich naiv, und stellte fest: nö. Es gibt haufenweise Plugins, die fast das können, was ich wollte, aber eben nur fast. Es wundert mich, dass die Option auch weder in WordPress, noch im Theme angeboten wird – oder ich habe sie nicht gefunden.

Heute habe ich mit ChatGPT herum gespielt und es hat es tatsächlich hinbekommen, eine kleine PHP-Programmierung zu schreiben, die ich als Plugin einfügen kann. Die Programmierung läuft jetzt bereits in Version 1.4, denn die ersten drei Versionen funktionierten nicht. Erst war die gesamte Beitragsseite leer, dann hatte das Plugin zwei Mal gar keinen Effekt. Ich erklärte dann nochmal genauer, was das Problem ist, und beim vierten Versuch klappte es.

Ich bin ganz begeistert.


5 Antworten

  1. Ich finde es ganz gut, dass du in deinem ersten Satz direkt sagst: „Bedarf nach einem sehr simplen, kleinen Plugin“. Denn mir als Softwareentwicklerin stellen sich die Nackenhaare nach oben, weil sich plötzliche alle mit AI-Tools Plugins bauen. Gerade in WordPress, wo ein kleiner PHP-Ausrutscher gern mal Sicherheitslücken befördert. Für mich ist das ein schlimmer Trend, wenn viel Code produziert wird, den man nicht lesen/deuten kann. Es freut mich (ehrlich!) für dich, wenn das in deinem Beispiel geholfen hat, aber ich halte Vibe Coding ansonsten für eher gefährlich.


    1. Das ist ein wichtiger Punkt, den ich vergessen habe, dazu zu schreiben: Ich fragte mich währenddessen schon, ob das Ganze nicht auch unsicher ist. Die paar Zeilen Code konnte ich am Ende verstehen: Bösartiges ist zwar nicht drin, aber ich weiß nicht, ob zusätzlich Absicherndes drin sein müsste. Meine Entscheidung dahingehend war: Im schlimmsten Fall mache ich die Seite platt, ich habe eh alles gesichert. Und der Blog ist eben nur ein Hobby.

      Das ist eine Abwägung, die man immer vornehmen muss, wenn man sich bei einer Sache helfen lässt, die man nicht selbst beherrscht. Nur: Den Zahnarzt bezahle ich für seine Leistung, da ist das was anderes. Hier bin ich selbst verantwortlich. Darum würde ich, genauso wie du es sagst, nicht so vorgehen, wenn die Website mein Beruf wäre und ich in irgendeiner Weise darauf angewiesen wäre.


  2. Selbst wenn du programmieren kannst: Game Changer! In meiner täglichen Arbeit und – wie bei dir – auch im Blog. Habe mir ein Plugin bauen lassen, dass mir über den Push-Notification-Service meiner Wahl (Pushover) immer dann eine Benachrichtigung schickt, wenn jemand einen Kommentar oder Webmention hinterlassen hat. Hatte ich zuvor mit einem Plugin von der Stange gelöst, aber das wollte dann nach einem Update horrende Lizenzgebühren. Mit KI war das Ganze dann in 20min und zwei, drei Iterationen „selbst“ umgesetzt.


    1. Die Qualität dieser Programmierung kann ich leider nicht beurteilen, und ich finds auch etwas fahrlässig von mir. Aber wenn man zusätzlich, so wie du bei Pushover, selbst „finishing touches“ machen kann, spart es bei größeren Aufgaben sicher auch Zeit. Ein richtig toller Anwendungsfall einfach.


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